Was tun bei Falschgeld? Ein Leitfaden für den Ernstfall
Was Tun Bei Falschgeld_Haben Sie jemals einen Geldschein in der Hand gehalten und sich gefragt, ob er echt ist? Die Wahrscheinlichkeit, in Deutschland oder Europa mit Falschgeld in Berührung zu kommen, ist vergleichsweise gering, aber nicht ausgeschlossen. Jährlich zieht die Deutsche Bundesbank Hunderttausende gefälschter Euro-Banknoten aus dem Verkehr._Was Tun Bei Falschgeld
Der Erhalt von Falschgeld ist nicht nur ärgerlich, weil Sie den Nennwert verlieren, sondern kann auch rechtliche Konsequenzen haben, wenn Sie nicht richtig damit umgehen. Das Wichtigste zuerst: Wussten Sie, dass das bewusste Weitergeben von Falschgeld strafbar ist? Unwissenheit schützt zwar bis zu einem gewissen Grad vor Strafe, aber Sie sind verpflichtet, verdächtige Scheine zu überprüfen und im Zweifel die Behörden zu informieren._Was Tun Bei Falschgeld
Dieser Artikel erklärt Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Falschgeld erkennen, was Sie tun müssen, wenn Sie einen Schein verdächtigen, und was Sie auf keinen Fall tun sollten._Was Tun Bei Falschgeld
Warum ist Falschgeld ein Problem?
Falschgeld untergräbt das Vertrauen in eine Währung und kann sowohl für Einzelpersonen als auch für die Wirtschaft schädlich sein. Wenn Sie Falschgeld annehmen, leisten Sie im Prinzip eine Ware oder Dienstleistung, erhalten aber dafür keinen echten Gegenwert. Für Unternehmen bedeutet dies Verluste. Im größeren Maßstab kann Falschgeld die Stabilität des Finanzsystems beeinträchtigen._Was Tun Bei Falschgeld
Daher ist es im Interesse der Allgemeinheit und auch zu Ihrem eigenen Schutz, dass Sie sich bewusst sind, wie Sie mit Falschgeld umgehen.
So erkennen Sie Falschgeld: Die Fühlen-Sehen-Kippen-Methode
Euro-Banknoten verfügen über zahlreiche Sicherheitsmerkmale, die es Fälschern schwer machen. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bundesbank empfehlen die einfache Methode “Fühlen-Sehen-Kippen”, um die wichtigsten Merkmale zu prüfen._Was Tun Bei Falschgeld
1. FÜHLEN:
Echte Banknoten haben ein besonderes Papier und spezielle Drucktechniken, die Sie fühlen können.
- Das Papier: Echte Banknoten werden aus Baumwolle hergestellt. Sie fühlen sich griffiger und fester an als normales Papier. Sie sind auch widerstandsfähiger gegen Verschmutzung und Abnutzung. Falschgeld ist oft glatter oder wachsartiger.
- Der Relief- oder Tastdruck: Bestimmte Bereiche auf echten Banknoten sind im sogenannten Intagliodruckverfahren hergestellt. Das bedeutet, die Farbe liegt erhaben auf dem Papier. Dies gilt insbesondere für die Abkürzung der EZB (z.B. “EZB”), die Wertzahl und die Architekturmotive. Wenn Sie mit dem Finger oder dem Fingernagel leicht über diese Bereiche streichen, sollten Sie eine deutliche Erhöhung spüren._Was Tun Bei Falschgeld
2. SEHEN:
Halten Sie den Geldschein gegen das Licht, um weitere Sicherheitsmerkmale sichtbar zu machen._Was Tun Bei Falschgeld
- Wasserzeichen: Im unbedruckten Bereich der Banknote erscheint im Gegenlicht ein Wasserzeichen, das das Hauptmotiv (ein Fenster oder ein Tor) und die Wertzahl zeigt. Bei der neuen Europa-Serie ist zudem das Porträt der mythologischen Figur Europa im Wasserzeichen zu sehen. Das Wasserzeichen ist nicht nur aufgedruckt, sondern durch unterschiedliche Papierdicke erzeugt.
- Sicherheitsfaden: Ein dunkler Faden ist in das Papier eingebettet und wird im Gegenlicht als dunkle Linie sichtbar. Auf dieser Linie können Sie das Euro-Symbol (€) und die Wertzahl erkennen. Bei der Europa-Serie ist das Symbol der EZB (€) deutlicher zu sehen.
- Durchsichtsregister: In der oberen Ecke der Banknote sind auf der Vorder- und Rückseite unvollständige Motive gedruckt, die sich im Gegenlicht zu einer vollständigen Wertzahl ergänzen. Diese Merkmale müssen exakt übereinstimmen._Was Tun Bei Falschgeld
3. KIPPEN:
Bewegen Sie den Geldschein, um die optisch variablen Merkmale zu prüfen._Was Tun Bei Falschgeld
- Hologramm: Auf der Vorderseite befindet sich ein Hologramm-Streifen (kleine Scheine) oder ein Hologramm-Feld (große Scheine). Beim Kippen der Banknote wechselt das Motiv im Hologramm. Sie sehen abwechselnd das Architekturmotiv, die Wertzahl und – bei der Europa-Serie – das Porträt der Europa und das Euro-Symbol.
- Glanzstreifen (nur kleine Scheine 5 €, 10 €, 20 €): Auf der Rückseite der 5-, 10- und 20-Euro-Banknoten der ersten Serie befindet sich ein goldfarbener Streifen. Beim Kippen wird dieser Streifen sichtbar und zeigt die Wertzahl und das Euro-Symbol (€).
- Optisch variable Farbe (OVD-Tinte) / Smaragdzahl: Auf der Rückseite der größeren Scheine (50 €, 100 €, 200 €, 500 €) der ersten Serie und bei allen Banknoten der Europa-Serie (5 €, 10 €, 20 €, 50 €, 100 €, 200 €) befindet sich die Wertzahl in einer speziellen Farbe. Beim Kippen wechselt die Farbe, meist von Smaragdgrün zu Tiefblau. Bei der Europa-Serie bewegt sich zudem ein Lichtbalken auf- oder abwärts über die Zahl.
Hier eine zusammenfassende Tabelle der wichtigsten Sicherheitsmerkmale:
Methode | Bereich | Merkmal | Erkennungszeichen |
---|---|---|---|
FÜHLEN | Papier | Baumwollpapier | Griffig, fest, anders als normales Papier |
Vorderseite | Reliefdruck (Intaglio) | Fühlbare Erhebungen auf der EZB-Abkürzung, Wertzahl, Hauptmotiv | |
SEHEN | Gegenlicht | Wasserzeichen | Hauptmotiv/Porträt und Wertzahl erscheinen im unbedruckten Bereich |
Gegenlicht | Sicherheitsfaden | Dunkle, im Papier eingebettete Linie mit €-Symbol und Wertzahl im Gegenlicht | |
Gegenlicht | Durchsichtsregister | Unvollständige Motive auf Vorder- & Rückseite ergänzen sich zur Wertzahl | |
KIPPEN | Vorderseite | Hologramm (Streifen oder Feld) | Motiv wechselt (Architektur, Wertzahl, Porträt Europa bei neuer Serie) |
Rückseite | Glanzstreifen (kleine Scheine, alte Serie) | Goldener Streifen wird sichtbar, zeigt Wertzahl (€) | |
Rückseite | Optisch variable Farbe (OVD-Tinte) / Smaragdzahl | Farbe der Wertzahl ändert sich (z.B. Grün zu Blau), Lichteffekt bei neuer Serie |
Beachten Sie: Fälschungen sind oft Versuche, einzelne Merkmale nachzuahmen. Eine gründliche Prüfung erfordert die Überprüfung mehrerer Merkmale. Wenn nur ein Merkmal zweifelhaft erscheint, prüfen Sie unbedingt die anderen!_Was Tun Bei Falschgeld
Was tun Sie, wenn Sie Falschgeld vermuten? Die richtigen Schritte
Sie haben einen Geldschein erhalten und nach Prüfung der Sicherheitsmerkmale den Verdacht, dass er gefälscht sein könnte? Jetzt ist schnelles und korrektes Handeln gefragt._Was Tun Bei Falschgeld
Hier sind die unverzüglich zu ergreifenden Schritte:
- Bleiben Sie ruhig: Vermeiden Sie Panik oder eine direkte Konfrontation, insbesondere wenn Sie den Schein gerade erst erhalten haben. Dies könnte gefährlich sein.
- Nehmen Sie den Schein nicht wieder in Umlauf: Das ist der absolut wichtigste Punkt. Bewusst Falschgeld weiterzugeben, ist strafbar (§ 36 Abs. 1 Nr. 3 Bundesbankgesetz). Selbst wenn Sie nicht wissen, wer Ihnen den Schein gegeben hat, dürfen Sie ihn nicht einfach ausgeben.
- Trennen Sie den verdächtigen Schein sofort von echtem Geld: Dies verhindert, dass Sie ihn versehentlich doch ausgeben und erleichtert die Übergabe an die Behörden.
- Versuchen Sie, sich an den Ursprung des Scheins zu erinnern:
- Wo und wann haben Sie den Schein erhalten?
- Von wem haben Sie den Schein erhalten? (Geschlecht, Aussehen, besondere Merkmale, benutztes Fahrzeug etc.)
- Gab es Besonderheiten bei der Übergabe?
- War der Schein vielleicht zusammen mit anderen verdächtigen Scheinen?
- Notieren Sie sich diese Informationen, falls möglich.
- Informieren Sie die Polizei oder Ihre Bank: Gehen Sie mit dem verdächtigen Schein zur nächsten Polizeidienststelle. Die Polizei ist die primäre Anlaufstelle. Alternativ können Sie den Schein auch bei Ihrer Bank oder einer Filiale der Deutschen Bundesbank abgeben. Die Polizei wird den Schein sicherstellen und an die Bundesbank zur Prüfung weiterleiten.
- Füllen Sie ein Formular aus: Bei der Abgabe des Scheins müssen Sie in der Regel Ihre Personalien angeben und schildern, wie Sie zu dem Schein gekommen sind. Dieses Protokoll dient den Ermittlungen._Was Tun Bei Falschgeld
Was Sie auf keinen Fall tun sollten:
- Den Schein weitergeben: Wie bereits erwähnt, ist dies strafbar. Es ist kein Kavaliersdelikt, auch wenn es nur ein kleiner Betrag ist.
- Den Schein vernichten: Zerschneiden, Zerreißen oder Verbrennen von Falschgeld macht es den Behörden unmöglich, es zu untersuchen und möglicherweise Rückschlüsse auf die Fälscherwerkstatt zu ziehen. Auch das Vernichten ist nicht der korrekte Weg.
- Den Schein behalten: Falschgeld hat keinen Wert. Es dient nicht als Sammlerstück und gehört nicht in Ihr Portemonnaie. Es muss aus dem Verkehr gezogen werden.
- Versuchen, den Schein dem vermeintlichen Ausgeber zurückzugeben, ohne Behörden einzuschalten: Das kann gefährlich sein und erschwert die rechtlichen Schritte gegen den Fälscher._Was Tun Bei Falschgeld
Wie geht es weiter?
Nachdem Sie den verdächtigen Geldschein bei der Polizei oder der Bundesbank abgegeben haben, wird er von Experten der Deutschen Bundesbank geprüft._Was Tun Bei Falschgeld
- Bestätigung der Fälschung: Wird der Schein als Fälschung identifiziert, wird er ersatzlos eingezogen. Das bedeutet, Sie erhalten keinen Gegenwert für den abgegebenen Schein. Dies mag ärgerlich sein, aber es ist die Konsequenz des Erhalts von Falschgeld. Sie haben keinen Anspruch auf Ersatz des Nominalwerts.
- Echtheitsbestätigung: Stellt sich der Schein als echt heraus (vielleicht war er nur stark abgenutzt oder verschmutzt), wird er Ihnen zurückgegeben.
Die von Ihnen gemachten Angaben helfen der Polizei und der Bundesbank bei ihren Ermittlungen gegen Geldfälscher. Jeder sichergestellte falsche Schein kann wichtige Hinweise liefern.
Vorbeugung ist besser als Nachsicht
Auch wenn Sie als Privatperson nicht wie ein Kassierer im Supermarkt oder ein Bankangestellter geschult sind, können Sie ein paar Dinge tun, um sich besser zu schützen:
- Prüfen Sie Geldscheine aktiv: Gewöhnen Sie sich an, zumindest die wichtigsten Merkmale (Fühlen, Sehen, Kippen) bei größeren Scheinen (ab 50 Euro aufwärts) zu prüfen. Bei kleineren Scheinen kann dies in Stresssituationen schwierig sein, aber bei Verdacht sollten Sie immer genauer hinsehen.
- Seien Sie besonders aufmerksam bei unbekannten Personen oder in hektischen Situationen: Fälscher nutzen oft Gedränge oder Situationen, in denen Sie abgelenkt sind, um Falschgeld auszugeben.
- Vermeiden Sie den Tausch großer Scheine unter der Hand: Wechseln Sie große Scheine lieber bei Ihrer Bank.
- Nutzen Sie bargeldlose Zahlungsmethoden: Kartenzahlung oder mobile Payment minimieren das Risiko, mit Falschgeld in Kontakt zu kommen.
- Informieren Sie sich: Machen Sie sich mit den aktuellen Sicherheitsmerkmalen der Euro-Banknoten vertraut. Die EZB und die Bundesbank stellen Informationsmaterial zur Verfügung und unterhalten Websites mit detaillierten Beschreibungen der Merkmale jeder Stückelung._Was Tun Bei Falschgeld
Fazit
Der Umgang mit Falschgeld mag im ersten Moment beunruhigend sein, aber wenn Sie wissen, was zu tun ist, können Sie richtig reagieren und schlimmere Folgen vermeiden. Das Wichtigste ist: Prüfen Sie verdächtige Scheine, geben Sie sie auf keinen Fall weiter und informieren Sie umgehend die zuständigen Behörden, in erster Linie die Polizei. Auch wenn Sie den Wert des gefälschten Scheins verlieren, leisten Sie damit einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Geldfälschung. Seien Sie wachsam, aber nicht panisch – mit der Fühlen-Sehen-Kippen-Methode können Sie die meisten Fälschungen erkennen._Was Tun Bei Falschgeld
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
- Bekomme ich von der Bundesbank den Wert des Falschgelds ersetzt? Nein, leider nicht. Gefälschte Banknoten werden ersatzlos eingezogen. Sie erhalten keinen Ausgleich für den Verlust des Nominalwerts. Daher ist es so wichtig, Falschgeld möglichst sofort beim Erhalt zu erkennen._Was Tun Bei Falschgeld
- Was passiert, wenn ich versehentlich Falschgeld weitergegeben habe? Wenn Sie den Schein unwissentlich weitergegeben haben, ist dies in der Regel nicht strafbar. Sobald Sie jedoch erfahren, dass Sie Falschgeld ausgegeben haben oder noch besitzen, müssen Sie dies den Behörden melden. Wenn Sie es wissentlich weitergeben, machen Sie sich gemäß § 36 Abs. 1 Nr. 3 Bundesbankgesetz strafbar. Melden Sie sich im Zweifel selbst bei der Polizei und schildern Sie den Sachverhalt.
- Ist Falschgeld in Deutschland häufig? Im Vergleich zu anderen Ländern ist die Anzahl der Falschgeldfälle in Deutschland und im Euro-Raum relativ gering. Die Sicherheitsmerkmale sind effektiv. Dennoch tauchen immer wieder Blüten auf, daher ist Vorsicht geboten. Die meisten Fälschungen betreffen größere Scheine wie den 50- und 100-Euro-Schein.
- Gibt es auch gefälschte Münzen? Ja, auch Münzen können gefälscht werden, insbesondere 2-Euro-Münzen. Die Erkennung ist für Laien schwieriger als bei Banknoten. Prüfen Sie Gewicht, Randprägungen und das Aussehen. Auch bei Münzen gilt: Bei Verdacht nicht weitergeben, sondern bei der Bank oder Bundesbank abgeben.
- Werden Banken Falschgeld annehmen? Ja, Banken nehmen verdächtige Scheine ebenfalls an und leiten sie zur Prüfung an die zuständigen Stellen (Bundesbank) weiter. Die Polizei ist jedoch oft die erste und direkteste Anlaufstelle, insbesondere wenn es Hinweise auf die Herkunft des Scheins gibt._Was Tun Bei Falschgeld
- Was macht die Bundesbank mit dem Falschgeld? Nachdem die Banknoten als Fälschungen identifiziert wurden, werden sie entwertet und vernichtet. Sie werden dauerhaft aus dem Verkehr gezogen.
- Sollte ich einen Schein unterschreiben, wenn ich ihn verdächtige? Nein, unterschreiben oder beschädigen Sie den Schein nicht. Das erschwert die Untersuchung durch die Experten. Trennen Sie ihn einfach von Ihrem restlichen Geld und geben Sie ihn so schnell wie möglich ab._Was Tun Bei Falschgeld