Falschgeld Drucken Anleitung: Ein Blick hinter die Kulissen – Und warum es eine sehr schlechte Idee ist
Die Vorstellung, “mal eben” Falschgeld zu drucken und sich so schnell zu bereichern, mag auf den ersten Blick verlockend erscheinen. Vielleicht hat dir der Titel dieses Artikels neugierig gemacht. Doch lass uns gleich zu Beginn eines klarstellen: Das Herstellen und Inverkehrbringen von Falschgeld ist eine extrem schwere Straftat mit gravierenden Konsequenzen. Dieser Artikel dient nicht als Anleitung oder Ermutigung zum Geldfälschen, sondern klärt dich über die Realität, die Risiken, die Schwierigkeiten und die strafrechtlichen Folgen auf, falls du mit diesem Gedanken spielen solltest.
Warum die Idee, Falschgeld zu drucken, zum Scheitern verurteilt ist
Du stellst dir vielleicht vor, dass du einfach einen Geldschein scannst und mit einem guten Drucker vervielfältigst. Die Realität ist jedoch weitaus komplexer – und die Wahrscheinlichkeit, erwischt zu werden, ist extrem hoch. Moderne Geldscheine, insbesondere der Euro, sind mit einer Vielzahl an hochkomplexen Sicherheitsmerkmalen ausgestattet, die das Fälschen nahezu unmöglich machen, wenn du nicht über spezialisierte Kenntnisse, Materialien und Ausrüstung verfügst – Dinge, die für den Normalbürger unerreichbar sind.
Die Komplexität echter Geldscheine
Echte Geldscheine sind keine einfachen bedruckten Papiere. Sie sind das Ergebnis von hochentwickelter Sicherheitstechnologie. Betrachte nur einige Aspekte, die du bei einem echten Euroschein finden wirst:
- Spezialpapier: Echte Geldscheine werden nicht auf normalem Papier gedruckt. Sie bestehen aus fälschungssicherem Spezialpapier, meist Baumwollfasern, das sich in Haptik, Reißfestigkeit und UV-Verhalten deutlich von gewöhnlichem Papier unterscheidet. Dieses Papier ist nicht frei erhältlich.
- Wasserzeichen: Ein mehrstufiges Wasserzeichen, das im Gegenlicht sichtbar wird und das Motiv des Scheins sowie den Wert zeigt.
- Sicherheitsfaden: Ein in das Papier eingebetteter Faden, der im Gegenlicht als dunkle Linie erscheint und den Nennwert trägt.
- Folien- oder Hologrammelemente: Kippst du den Schein, wechseln diese Elemente Farbe, Motiv oder zeigen Bewegungseffekte. Ihre Herstellung erfordert spezielle Präge- oder Drucktechniken.
- Spezialfarben: Hierzu gehören:
- Optisch variable Farbe (OVI): Die Farbe bestimmter Merkmale (z.B. die Wertzahl auf der Rückseite bei älteren Euroserien, die Smaragdzahl bei der Europa-Serie) ändert sich je nach Betrachtungswinkel.
- Perlglanzstreifen: Ein goldener Streifen (bei kleineren Nennwerten) oder ein wechselndes Motiv (bei größeren Nennwerten der Europa-Serie) auf der Rückseite, das beim Kippen sichtbar wird.
- Mikroschrift: Extrem kleine Schriftzüge, die nur unter Vergrößerung lesbar sind.
- Relief (Intaglio-Druck): Bestimmte Bereiche des Scheins, wie die Hauptmotive und die Schrift, sind im Tiefdruckverfahren hergestellt, wodurch sie sich taktil vom Papier abheben. Wenn du mit dem Finger darüberfährst, kannst du diese Erhöhungen spüren.
- UV-Merkmale: Unter UV-Licht leuchten bestimmte Fasern, Sterne, Kreise oder andere Elemente in verschiedenen Farben.
- Infrarotmerkmale: Für das menschliche Auge unsichtbar, aber mit speziellen Lesegeräten erkennbar.
Die “Anleitung” zum Scheitern: Was Fälscher oft versuchen (und warum es fehlschlägt)
Einige Möchtegern-Fälscher versuchen es mit einfachen Methoden, die aber fast immer zum schnellen Auffliegen führen:
- Scannen und Drucken auf Normalpapier: Das Ergebnis sieht nicht nur anders aus, es fühlt sich auch völlig falsch an. Keine der oben genannten Sicherheitsmerkmale (Wasserzeichen, Faden, Relief, OVI, Hologramm) lässt sich so nachahmen. Die Farbe ist flach, das Papier schlaff.
- Bleichen und Überdrucken von kleinen Nennwerten: Manchmal wird versucht, kleine Scheine (z.B. 5 €) zu bleichen und dann mit dem Motiv eines höheren Nennwerts (z.B. 50 €) zu überdrucken. Auch hier scheitert man an den eingebetteten Sicherheitsmerkmalen, die den ursprünglichen Nennwert verraten, sowie an der abweichenden Größe der Scheine.
- Versuch der Nachahmung einzelner Merkmale: Selbst wenn du versuchst, einzelne Merkmale zu imitieren (z.B. einen Faden aufzukleben), erkennen geübte Augen sofort die Fälschung, da die Gesamtheit der Merkmale nicht stimmt und die Imitationen grob sind.
Tabelle: Vergleich Echter Schein vs. typische Fälschung
Merkmal | Echter Geldschein | Typische Fälschung (einfache Methoden) |
---|---|---|
Material | Spezialpapier (Baumwolle), griffig, reißfest | Normales Papier, dünn, fühlt sich anders an |
Wasserzeichen | Klar im Gegenlicht, mehrstufig, kontrastreich | Oft fehlt, aufgedruckt (wirkt flach), oder grob imitiert |
Sicherheitsfaden | Im Papier eingebettet, durchgehend im Gegenlicht | Aufgedruckt (oft unterbrochen), oder aufgeklebt |
Hologramm/Folie | Farb- & Motivwechsel beim Kippen, 3D-Effekte | Oft fehlt, aufgedruckt (flach), oder billige Imitation |
Spezialfarben | OVI, Perlglanz, UV-Farben reagieren auf Licht | Farbe bleibt gleich, reagiert nicht auf Lichtänderung |
Reliefdruck | Fühlbar erhaben (z.B. Hauptmotiv, Schriften) | Flach, keine spürbare Struktur |
Mikroschrift | Unter Vergrößerung klar lesbar | Oft fehlt, verschwommen oder unleserlich |
Gesamteindruck | Scharf, detailliert, konsistent | Oft unscharf, Details fehlen, Farbe blass oder falsch |
Wie du siehst, ist die Liste der Unterschiede lang. Selbst für das ungeschulte Auge gibt es oft deutliche Anzeichen für eine Fälschung.
Die strafrechtlichen Konsequenzen in Deutschland
Falls du immer noch mit dem Gedanken spielst, Falschgeld herzustellen oder in Umlauf zu bringen – vergiss es. Die Strafen sind drakonisch. Das deutsche Strafgesetzbuch (StGB) behandelt Geldfälschung sehr ernst:
- § 146 StGB (Fälschung von Geld): Wer Geld nachmacht oder verfälscht, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr bestraft. Das ist ein Verbrechen, kein Vergehen! Das bedeutet, die Mindeststrafe liegt bei einem Jahr Haft.
- § 147 StGB (Vorbereitung der Fälschung von Geld): Allein die Vorbereitung (z.B. Bereithalten von Geräten oder Stoffen, die zur Fälschung bestimmt sind) wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
- § 147a StGB (Verbreitung von Falschgeld): Wer Falschgeld in Umlauf bringt, also wissentlich versucht, gefälschte Scheine als echt auszugeben, wird ebenfalls mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
Das bedeutet, schon der Gedanke, Falschgeld zu drucken und entsprechende Vorbereitungen zu treffen, kann dich ins Gefängnis bringen. Wenn du es tatsächlich schaffst, Scheine zu produzieren, riskierst du eine Haftstrafe von mindestens einem Jahr. Wenn du versuchst, dieses Geld auszugeben, machst du dich zusätzlich strafbar.
Die Mechanismen zur Entdeckung
Du kannst davon ausgehen, dass die Behörden nicht untätig sind:
- Prüfung durch Personal: Kassierer, Bankangestellte und Einzelhändler werden geschult, Falschgeld zu erkennen. Sie prüfen die Scheine auf die wichtigsten Sicherheitsmerkmale (Fühlen, Sehen, Kippen).
- Prüfmaschinen: In Geschäften, Banken und bei der Bundesbank kommen hochmoderne Maschinen zum Einsatz, die Scheine automatisch auf eine Vielzahl von Sicherheitsmerkmalen (UV, IR, Magnetismus, Papierstruktur etc.) prüfen. Falschgeld wird zuverlässig erkannt.
- Zentrale Datenbanken: Die Bundesbank sammelt alle sichergestellten Falsifikate. Jede Fälschungsserie hat spezifische Merkmale, die erfasst und in einer Datenbank zugänglich gemacht werden. So können schnell Zusammenhänge zwischen Fälschungen aus verschiedenen Regionen erkannt und Fälschernetzwerke aufgedeckt werden.
- Forensische Untersuchung: Sichergestelltes Falschgeld wird im Labor untersucht. Dabei werden verwendete Papiere, Farben, Drucktechniken und sogar Spuren am Schein (z.B. Fingerabdrücke) analysiert, um die Herkunft zu ermitteln und die Täter zu identifizieren.
Was tust du, wenn du Falschgeld entdeckst?
Solltest du jemals den Verdacht haben, einen gefälschten Geldschein in der Hand zu halten, ist es wichtig, dass du richtig handelst:
- Akzeptiere den Schein nicht: Wenn du in einem Geschäft bist und Falschgeld als Wechselgeld erhältst, lehne die Annahme sofort ab und bitte um einen echten Schein.
- Behalte ihn nicht: Gib den Schein nicht an andere Personen weiter, auch nicht an Freunde oder Familie. Das wissentliche Weitergeben von Falschgeld ist strafbar (§ 147a StGB).
- Informiere die Polizei: Übergebe den verdächtigen Schein umgehend der Polizei oder bringe ihn zu deiner Bankfiliale. Du bist zur Herausgabe verpflichtet und erhältst dafür keinen Ersatz.
- Versuche, dich zu erinnern: Wenn möglich, erinnere dich daran, von wem oder wo du den Schein erhalten hast. Diese Informationen sind für die Ermittlungsbehörden wichtig.
- Berühre den Schein minimal: Falls du den Schein bereits in der Hand hast, fasse ihn möglichst wenig an, um eventuelle Spuren (z.B. Fingerabdrücke) zu erhalten. Bewahre ihn separat auf, am besten in einem Umschlag.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Verlockung, schnelles Geld durch Fälschung zu machen, ist eine gefährliche Illusion. Die technischen Hürden sind enorm hoch, die Wahrscheinlichkeit, entdeckt zu werden, grenzt an Gewissheit, und die Strafen sind existenzvernichtend. Du handelst nicht nur illegal, sondern schädigst auch das Vertrauen in unsere Währung und verursachst anderen Menschen finanziellen Schaden. Die “Anleitung” zum Falschgeld Drucken lautet daher ganz einfach: Lass es sein! Jede Sekunde, die du mit solchen Gedanken verbringst, und jeder Geldbetrag, den du für entsprechende Ausrüstung ausgeben würdest, sind verlorene Zeit und verlorenes Geld – ganz zu schweigen vom Risiko, ins Gefängnis zu wandern.
FAQs zum Thema Falschgeld
- F: Wird Falschgeld oft erkannt?
- A: Ja, moderne Fälschungen sind selten perfekt. Dank der zahlreichen Sicherheitsmerkmale auf echten Scheinen und der Schulung von Personal sowie dem Einsatz von Prüfmaschinen wird Falschgeld sehr häufig erkannt, insbesondere wenn es in Geschäften oder Banken abgegeben wird.
- F: Was passiert, wenn ich unwissentlich Falschgeld besitze oder ausgebe?
- A: Wenn du Falschgeld besitzt und nicht wusstest, dass es falsch ist, machst du dich nicht strafbar. Allerdings musst du den Schein trotzdem der Polizei oder der Bundesbank übergeben und erhältst keinen Ersatz dafür. Wenn du versuchst, ihn auszugeben und dabei erfährst (z.B. weil der Kassierer es dir sagt) oder wusstest, dass er falsch ist, machst du dich strafbar (§ 147a StGB).
- F: Wie kann ich mich vor Falschgeld schützen?
- A: Prüfe Geldscheine, die du erhältst, immer auf die grundlegenden Sicherheitsmerkmale: Fühlen (Reliefdruck, Papier), Sehen (Wasserzeichen, Sicherheitsfaden im Gegenlicht), Kippen (Hologramm, OVI, Perlglanz). Bei größeren Beträgen nutze ggf. ein Prüfgerät oder gehe zur Bank.
- F: Gibt es auch gefälschte Münzen?
- A: Ja, auch Münzen, insbesondere 1-Euro- und 2-Euro-Münzen, werden gefälscht. Sie unterscheiden sich oft in Gewicht, Klang, Magnetismus und Prägequalität von echten Münzen.